Sorry, dass das eine Weile gedauert hat - ich bin noch unterwegs. Hier jetzt aber ein alter Post aus weiblicher Sicht

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Maeve war sowas von bereit! Aufgeregt, aber nicht nervös und so gut vorbereitet, wie sie in ihrem ganzen Leben noch nicht war. Die letzten paar Wochen hatte sie so methodisch auf diesen Tag hin-gefiebert, wie auf das letzte Harry-Potter-Buch und das Konzert ihrer Lieblingsband. Wie ein Klischee, mit Kreuzen an ihrem Kalender. Sie war am Abend vorher sogar früh in's Bett gegangen, um heute pünktlich aufzustehen: sie hatte nach dem klingeln des Weckers noch nicht mal den Drang, ihr Handy gegen den Schrank zu werfen, damit es zu klingeln aufhörte. Nein, stattdessen war sie schnell unter die Dusche gesprungen und hatte sich dann ein durchgeplantes Outfit angezogen. Sie würde nie zugeben, dass sie schon vor drei Tagen wusste, was sie heute anziehen würde, denn normalerweise zog sie einfach das erste T-Shirt aus ihrem Schrank. Für heute hatte sie sich aber für eine professionell wirkende Bluse und einen engen Blazer zu ihrer Jeans entschieden: es wirkte erwachsen, professionell und war in keiner Weise behinderlich. Auch wenn sie es eher unrealistisch fand, gleich am ersten Tag etwas Action zu sehen, aber bekannter Weise starb die Hoffnung ja zuletzt. Und so hatte sie sogar Zeit, sich den letzten Fruchtjogurt aus dem Kühlschrank zu nehmen und diesen am Küchentisch zu essen, anstatt hektisch durch die Wohnung zu rennen. Zu guter Letzt band sie sich ihre Haare in einen ordentlichen Dutt zusammen und bestaunte ihr Ergebnis. Wenn sie so darüber nachdachte, hatte sie es dieses Jahr nicht einmal geschafft, so pünktlich aufzustehen, dass sie noch Zeit hatte, sich eine ordentliche Frisur zu machen. Überraschend, was die richtige Motivation so alles anrichten konnte. Aber darüber dachte sie nicht länger nach, sie griff noch schnell nach ihrer Jacke, schlüpfte in ihre Schuhe und verließ dann das Haus, um den Bus zu erwischen, der sie genau pünktlich zur Polizei-Wache bringen würde.
Es fühlte sich verdammt gut an, so organisiert zu sein - ein ungewohntes Gefühl für MJ. Die Brünette war zwar niemand, der ständig im vollkommen Chaos versank, aber sie war auch oft ziemlich verplant. Und etwas unordentlich, das gab sie ja auch zu. Sobald sie im Bus saß, stöpselte sie ihre Kopfhörer in ihr iPhone, suchte die Spotify-App und startete ihre 'first day'-Playlist: eine perfekte Mischung aus motivierenden und energetischen Songs, die sie immer hörte, wenn sie irgendwo einen ersten Tag hatte. Heute also mehr als nur angebracht. Der Shuffle-Modus brachte sie sogar sofort zu ihrem Lieblingslied und die junge Frau konnte da gar nicht anders, als ganz leise mitzusingen. Zum Glück war der Bus nicht so voll, aber sie hatte es eh nicht weit und so stieg sie nach wenigen Stationen wieder aus. Von der Haltestelle musste sie nur noch 5 Minuten laufen und so stand sie schon bald vor den Türen der Polizei-Station, in der sie die nächsten drei Monate arbeiten würde. Oh man, war sie aufgeregt! Und höchst-motiviert! Seit Monaten hatte sie sich auf diese 'Praktische Einführung in den Alltag der Verbrechens-Lösung' gefreut und jetzt war sie endlich da. Einmal tief durchgeatmet, stieß sie die Doppeltür auf und ging ohne zu zögern auf die mittelalte Frau am Empfang zu. Sie versuchte, so selbstbewusst wie möglich zu sein, auch wenn sie gerne wie ein kleines Kind herum gehüpft wäre. "Hi! Ich bin Maeve Brogan, von der UNLV?" Sie hätte sich keine Sorgen machen müssen, die Frau nickte nur und fragte nach ihrem Ausweis, den MJ natürlich sofort über den Tresen schob. Und dann musste sie nur noch ein Formular unterschreiben, bevor sie ein Info-Heft, ein paar Dokumente und einen Polizei-Ausweis in die Hand gedrückt bekam. Ihren eigenen Ausweis! Für einen Moment starrte sie auf das 'Brogan, Maeve J - Praktikantin des LVPD', bevor sie weiter zuhörte. Sie wusste bereits, dass sie nach dem ersten Monat einen Waffenschein machen durfte und dann auch ihre eigene Dienstwaffe tragen durfte, sowie das sie ihrem Mentor folgen musste, egal wohin es ging. Kein Tausch, kein Zurück. Nicht, dass sie das gewollt hätte. Sie folgte den Anweisungen der Dame und klemmte sich den Ausweis gut sichtbar an ihren Gürtel und wurde dann zu einem Schreibtisch geschickt, an dem sich ihr Mentor befand. Detective @Wesley Kingston - sie hatte sich vorher schlau gemacht, etwas die Beziehungen ihres Vaters ausgenutzt und schnell rausgefunden, dass Det. Kingston wohl nicht der Schlauste war. Zumindest war seine Aufklärungsrate ziemlich schlecht, aber sie hoffte einfach mal, dass er ihr trotzdem viel beibringen würde. Nur, weil er nicht so viele Fälle löste, hieß das noch nicht, dass er ein schlechter Cop war und sie hier nichts lernen konnte. Außerdem sah MJ Dinge lieber zuversichtlich. Schnell erblickte sie auch den Mann in Frage - sie musste zugeben, er war ziemlich attraktiv. Aber er war ja auch noch jung und wer hatte nicht etwas für einen Mann in Uniform übrig? Aber das spielte keine Rolle, MJ konnte auch professionell sein, wenn sie denn wollte. Und so ging sie mit ein paar letzten, schnellen Schritten auf ihn & seinen Schreibtisch zu, schenkte ihm ein freundliches und motiviertes Lächeln und setzte sich dann auf den Stuhl, der seitlich stand - wahrscheinlich extra für sie. Sie konnte ein paar andere, deutlich hinzugefügte Stühle bei anderen Detektivs sehen und sie wusste sofort, dass diese für Praktikanten wie sie selbst gedacht waren. "Hi! Ich bin Maeve, aber die meisten nennen mich MJ!" Ihr Mentor wusste ihren Namen natürlich schon, schließlich wurden die schon vor Wochen informiert, aber sie stellte sich trotzdem noch mal vor. "Ich freue mich schon rieeesig auf unsere Zusammenarbeit." Nichts und niemand konnte ihr jetzt ihre gute Laune nehmen, da war sie sich sicher!