Sorry, dass es nicht so viel geworden ist.. allerdings war ich da noch ein wenig ratlos. Falls dir das nicht reicht könntest du mir ja nochmal eine Situation vorgeben & dann schauen wir nochmal



Jammernd prasselte und knackte das brennende Holz vor sich hin und erfüllte den kalten Raum mit Licht. Jamin saß gedankenverloren auf der Ledergarnitur des Sofas und starrte in das Kaminfeuer. Der Raum wirkte leblos und triste. Der Zeiger der luxuriösen Wanduhr quälte sich mit jeder Sekunde ein Stück weiter. Der Sleeve fühlte sich beobachtet. Alles in diesem Raum schrie nach Vergeltung und Gerechtigkeit. Es war nicht allzu lange her, als Alexander Sleeve – Besitzer des reichsten und größten Forschungszentrums – in diesem Raum zu Tode kam.

Jamin erinnerte sich noch allzu genau an die weit aufgerissenen maroonbraunen Augen seines Vaters, nur Sekunden vor seinem erbärmlichen Tod. Einerseits empfand Jamin Genugtuung. Genugtuung, dass Alexander endlich tot war. Viel zu lange hatte Alexander sein eigen Fleisch und Blut unterschätzt. Jamin stand so viel mehr zu – auch wenn der Vater das nicht hatte sehen wollen. Jamin gehörte in diese Welt. Ihm gehörte die Welt. Alles was er tun musste, war sich aufzurappeln und danach zu greifen. Und nun hatte er es getan – nach all den Jahren der Unterdrückung und den Drangsalierungen hatte Jamin es endlich gepackt aus dem Schatten seines Vaters empor zu steigen und zu seiner wahren Größe heran zu wachsen.

Grinsend schlug Jamin die Augen zu und atmete tief ein. Seine Nasenflügel blähten sich weit auf und die Schuld fiel von ihm ab. Er hatte getan, was getan werden musste. Der Sleeve hatte sich nichts vorzuwerfen. Und dennoch überkam ihn ein unwohles Gefühl… die Polizei wusste etwas. Der Mord an seinem Vater war nicht einwandfrei über die Bühne gelaufen. Etwas musste schief gegangen sein, sonst wären die zwei Kommissare nicht heute Mittag bei ihm aufgekreuzt und hätten ihm erneut unangenehme Fragen gestellt.
Jamin war zu weit gegangen, um sich jetzt alles wieder nehmen zu lassen. Dafür würde er schon sorgen.

Sooo, auch keine Glanzleistung, aber zumindest ein Einblick in meinen Schreibstil!

Die brünette Polizistin war mit ihrem Partner den ganzen Weg zurück zum Revier gefahren, bevor einer von ihnen überhaupt etwas sagte. Shiloh war sich absolut sicher, dass an der ganzen Sache mehr dran war, als nur ein ‘unglücklicher Unfall’ - aber sie hatte keine Beweise, um ihr Gewühl zu unterstützen. Sie konnte es auch nicht so wirklich erklären, dieses intuitive Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Das war auch das erste, was sie dem mehrere Jahre älteren und dadurch auch erfahrenen Polizisten sagte, als er ihre Anspielungen, dass der junge Sleeve sicherlich nicht so unschuldig war, wie er gerne erscheinen würde, ohne zu zögern abzuschmettern. Ihr Partner schien das Ganze entweder anders zu sehen, oder es war ihm egal, denn gerade als sie ihre Schreibtische in dem Großraumbüro ansteuerten, erklärte er ihr noch mal, wie wichtig es war, den Sleeve nicht zu verärgern. Bis auf ein paar Jahre, die sie in der Army verbracht hatte, hatte sie ihr ganzes Leben in Miami verbracht - da war auch an ihr nicht vorbeigegangen, wie einflussreich die Sleeve-Familie eigentlich ist. Aber einerseits hatte auch ihre Familie einen gewissen Ruf - schließlich ist ihre Mutter die DA und ihr Vater ein doch relativ bekannter Autor - und anderseits glaubte sie an bedingungslose Gerechtigkeit.
Warum man gerade ihr diesen Fall gegeben hatte, das fragte sie sich auch noch auf dem Heimweg. Sie hatte den Papierkram bereits erledigt und nur noch schnell mit ihrem direkten Vorgesetzten geredet, ihre Gedanken über den verbleibenden Sleeve aber lieber für sich gelassen. Stattdessen hatte sie rational von der Befragung berichtet, bevor sie sich verabschiedet und ihre Sachen zusammen gesucht hatte. Der Weg zu ihrer Wohnung war nicht weit, aber selbst in ihren eigenen vier Wänden wurde sie dieses ungute Gefühl nicht los. Etwas ratlos blieb sie für ein paar Sekunden im Flur stehen, bevor sie sich seufzend durch die Haare fuhr und sich wieder umdrehte. Sie würde noch mal zu dem Sleeve-Anwesen fahren und mit dem Erben reden. Shiloh wusste einfach, dass er in irgendeiner Weise in den Tod seines Vaters verwickelt war, auch wenn all ihre Vorgesetzten ihr weiß machen wollten, dass es nur ein Unfall war. Sie war zwar noch jung und in ihrer Rolle als Detective ziemlich unerfahren, aber sie war keineswegs naiv - Shiloh wusste, warum keiner zu genau hingucken wollte, aber sie weigerte sich, sich davon einschüchtern zu lassen.
Nach einem kurzen Blick in den Spiegel, bei dem sie ihr Spiegelbild fragte, ob es wirklich eine gute Idee war, noch einmal zu dem Hauptverdächtigen zu fahren, besonders ohne ihren Partner, griff sie wieder nach ihrer Jacke und machte sich auf den Weg zu ihrem Auto, welches in dem gut gesicherten Parkhaus unter den Apartments stand.
Rational wusste sie, dass sie wahrscheinlich gerade einen riesigen Fehler begann. Ohne konkrete Beweise noch einmal zu einem Verdächtige zu fahren, der erst vor wenigen Stunden befragt wurde und das auch noch ohne ihren Partner war schon schlimm genug, besonders wenn man bedachte, dass sie erst vor wenigen Monaten zum Detective befördert wurde. Das hier war ihr erster großer und wirklich bedeutender Fall und ihr war auch durchaus klar, dass sie ihren Job an den Nagel hängen könnte, wenn sie es versaute. Aber jeder hatte doch schon mal so ein überzeugendes Gefühl gehabt, welches man einfach nicht ignorieren konnte. Und genau so ging es gerade Shiloh, die inzwischen die Hälfte des Weges zurück gelegt hatte. Natürlich nagten auch Zweifel an ihr, aber sie war davon überzeugt, dass es sie weiterbringen würde. Im besten Falle konnte sie sich vergewissern, dass Jamin Sleeve wirklich unschuldig war und der Tod seines Vaters nur ein Unfall war. Oder sie würde doch auch etwas stoßen, was ihre Vermutung bestätigte.
Als sie dann endlich vor der Eingangstür des Anwesens stand, zögerte sie jedoch für einen Moment. Was war, wenn sie falsch lag und gerade ihre ganze Karriere auf’s Spiel setzte? War es ihr das wert? Schnell schüttelte sie ihren Kopf, verbannte alle Selbstzweifel und Unsicherheiten und drückte auf die Klingel. Und wenn sie dabei noch ein paar mal tief durchatmete, na dann war das ihre Sache. Sie würde nicht aufgeben, bis sie mehr Antworten hatte, als Fragen. Und bis ihr nicht wirklich erklärliches Gefühl beruhigt war. Sie hatte zwar keine Ahnung, was sie konkret noch sagen oder fragen sollte, aber ihr würde schon etwas einfallen.